Der Name Khanom Djin für dünne Reisnudeln bedeutet auf Thai soviel wie chinesische Nudeln. Tatsächlich stammt der Name und das Rezept von aus dem heutigen Myanmar nach Zentralthailand eingewanderten Mon, in deren Sprache hanom cin einfach nur gekochte Nudeln bedeutet.
Dünne Reisnudeln werden in den Herkunftsgegenden in der Regel frisch hergestellt. Dazu kocht man fermentierten Reis und drückt den so entstandenen Teig durch ein Sieb in kochendes Wasser. So entsteht die typische dünne Nudelform, die an Vermicelli erinnert. (Die italienischen Vermicelli bestehen jedoch aus Hartweizengries.) Die frischen Nudeln verwendet man direkt weiter.
Mit etwas Glück oder mit einheimischer Hilfe findet man zum Beispiel in der thailändischen Provinz Phetchabun noch Orte, wo man die traditionelle Herstellung von Khanom Djin beobachten kann.
Fingerspitzengefühl ist auch für uns gefragt
Hierzulande wird man kaum jemanden antreffen, der dünne Reisnudeln frisch herstellen kann. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als auf Trockenware auszuweichen. Wir können es nämlich auch nicht. 🙁
Im Asia-Markt findet man Khanom Djin als Rice Vermicelli. Diese werden dann nicht etwa gekocht, sondern nur in warmem Wasser eingeweicht. Es benötigt ein bisschen Fingerspitzengefühl, damit die Nudeln durch das Einweichen nicht zu weich werden oder zu hart bleiben. Fünf Minuten ungefähr sollten aber genügen.
Dünne Reisnudeln kann man eigentlich immer dann nehmen, wenn auch der sonst übliche thailändische Jasmin-Reis (Duftreis) passt. Also zu fast allen thailändischen Gerichten. 😉 Am häufigsten aber kommt Khanom Djin zu Thai-Currys auf den Teller. Oder zu Som Tam. Viele Kinder in Thailand lieben Khanom Djin einfach nur mit Nam Pla.
Heute gesellen wir also ein klassisches Thai-Curry zu Khanom Djin. Unser Rezept für grünes Thai-Curry wandeln wir dafür leicht ab, indem wir anstelle von Hühnerfleisch zartes Schweinefilet und zusätzlich Bambusstreifen nehmen. Das einfach nur, weil wir Appetit darauf haben. 😉
Tipps: Die Kokosmilch bei Einkauf und Transport möglichst nicht schütteln. Dann lassen sich dickflüssige und dünnflüssige Teile leichter trennen.
Sollten die Nudelnester, bis das Curry fertig ist, zu sehr abgekühlt sein, kann man sie leicht in der Mikrowelle aufwärmen (1 Minute bei 800 W).
Dünne Reisnudeln mit grünem Curry (Khanom Djin Gaeng Khiao Wan)
Spezielle Gerätschaften helfen bei der Zubereitung:
Das sollten wir vorrätig haben:
- 400 g Schweinefleisch Filet
- 100 g Thai-Auberginen
- 300 g dünne Reisnudeln (MAMA) (*) Rice Vermicelli
- 1 EL Öl zum Anbraten
- 2-3 EL grüne Currypaste (*)
- 500 ml Kokosmilch (*)
- 140 g Bambusstreifen (*)
- 1 EL Fischsauce (*)
- 2 TL Palmzucker (*)
- 2-3 Thai-Chilis
- 4 Kaffernlimettenblätter (*)
- 100 g Thai-Basilikum Horapa
Und so wird’s gemacht:
- Zuerst das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden, dann die Thai-Auberginen vierteln. Mini-Auberginen müssen nicht geviertelt werden. 😉
- Die dünnen Reisnudeln für mindestens 5 Minuten in warmem Wasser einweichen, sofern es keine frischen sind.
- Nun Öl in einem Topf erhitzen und die grüne Currypaste etwa 2 Minuten anbraten.
- 250 ml Kokosmilch zugeben und zum Kochen bringen.
- Das Fleisch zugeben und wieder zum Kochen bringen.
- Den pastösen Teil der Kokosmilch zugeben und aufkochen.
- Auberginen und Bambusstreifen dazugeben und eine weitere Minute garen.
- Jetzt mit Fischsauce und Palmzucker abschmecken und alles nochmal 1-2 Minuten garen.
- Wer es gern etwas schärfer mag, schneidet noch die Thai-Chilis in lange Streifen und gibt sie zum Curry.
- Die eingeweichten dünnen Reisnudeln abgießen und kleine Nudelnester daraus formen.
- Inzwischen die Kaffernlimettenblätter in kleine Stücke zerzupfen, die Thai-Basilikum-Blätter waschen und abzupfen.
- Zum Schluss die zerzupften Kaffernlimettenblätter unterrühren, die Thai-Basilikum-Blätter zugeben, den Topf vom Herd nehmen und mit den Nudelnestern servieren.
Guten Appetit!
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