Die Zubereitung eines Omeletts gilt allgemein als einfach und kaum der Rede wert. Das trifft auch auf unser Thai-Omelett mit Cha-om zu. In der Wikipedia liest sich das in Kurzform so: Eier aufschlagen, verrühren, flach in der heißen, geölten Pfanne verteilen, rausnehmen, bevor es zu braun wird.
Man kann die Herstellung eines Omeletts aber auch regelrecht zur Kunstform erheben und damit beliebig hohe Ansprüche bedienen. Sehr lesenswert ist deshalb in dem Zusammenhang die ZEIT-Serie Die Omelettschule, die leider nicht mehr fortgesetzt wird. Außerdem versteckt sich die Serie hinter einer Bezahlschranke. Schade.
Ein Thai-Omelett kommt im Vergleich zu den in der oben genannten Omelettschule vorgestellten Rezepten etwas schlichter daher. Die Art der Zubereitung unterscheidet sich ein wenig. Das mag so sein, weil in Thailand häufig tiefe Wok-Pfannen verwendet werden.
Zuerst wird die Eimasse wie üblich verrührt und gewürzt. Dann wird sie aber mit mehr Öl quasi frittiert. Dadurch bekommt das Omelett eine fluffigere Konsistenz und wird stärker gebräunt. Erst während des Frittierens im Wok werden eventuell die größeren und schwereren Zutaten des Omeletts zugegeben. Das sind zum Beispiel Thunfisch oder Muscheln.
Das Gemüse Cha-om kann man schon vor dem Frittieren mit der Eimasse vermengen. Dadurch wird die Zubereitung von Thai-Omelett mit Cha-om noch einfacher.
Apropos Cha-om
Leider bekommt man Gerichte mit Cha-om (eine Akazienart, Acacia pennata) eher selten in hiesigen thailändischen Restaurants. Abgesehen davon, dass es als Gemüse selbst in Thailand fast in Vergessenheit zu geraten droht, ist es für den gemeinen europäischen Gaumen zumindest ungewöhnlich. Man muss es regelrecht genießen lernen.
Acacia pennata ist in Südostasien weit verbreitet und wächst da besonders in der Regenzeit wie und als Unkraut. Die frischen, gefiederten Triebe verströmen allerdings einen beißenden, ziemlich unappetitlichen Geruch. Es wird behauptet, dass ein Beo, ein auch in Thailand heimischer Vogel, innerhalb von drei Tagen in seiner Nähe stirbt. Für einen sehr empfindsamen, sehr sesshaften Beo mag das bestimmt zutreffen.
Gebraten ist Cha-om allerdings eher etwas für den sehr ambitionierten Liebhaber der thailändischen Küche. Zum Glück sind wir ambitioniert genug. 😉
Wer jedoch das besondere Aroma von Acacia pennata (noch) nicht so leicht genießen kann, sollte es mal gekocht versuchen. In Rotem Fischcurry zum Beispiel schmeckt Cha-om überaus bekömmlich. Gebraten lässt sich Cha-om auch mit Glasnudeln und Garnelen genießen.
Tipps: Zu jedem Thai-Omelett schmeckt auch unsere selbst gemachte Süße Chili-Sauce.
Ein mildes Thai-Omelett ist immer ein passendes Beigericht zu etwas sehr Scharfem. Denn das die Schärfe gebende Capsaicin der Thai-Chilis ist fettlöslich, das Omelett fetthaltig. Das Capsaicin löst und verteilt sich beim Kauen im fetthaltigen Omelett. So kann man sich und seine Schleimhäute etwas entlasten, wenn die Schärfe zu heftig wird, indem man immer wieder mal einen Bissen vom Omelett nimmt. Howgh, ein Chemiker hat gesprochen.
Wenn Sie das Omelett in mundgerechte Stücke schneiden, zum Beispiel in kleine Rauten, erhalten Sie ein ganz besonderes Fingerfood für Ihre Thai-Party.
Thai-Omelett mit Cha-om (Kai Tod Cha-om)
Spezielle Gerätschaften helfen bei der Zubereitung:
Das sollten wir vorrätig haben:
- 4 Eier
- 2 EL helle Sojasauce (*)
- 1 Bund Cha-om
- 3 EL Öl zum Frittieren
- 4 EL süße Chilisauce (*)
Und so wird’s gemacht:
- Die Cha-om-Blätter abzupfen.
- Eier aufschlagen und mit der Sojasauce und den Cha-om-Blättern verrühren.
- Öl in einer beschichteten Pfanne oder einem Wok erhitzen. Dann die Eimasse zugeben und kurz bis zum gewünschten Bräunungsgrad frittieren, dabei wenden.
- Das Omelett aus der Pfanne oder dem Wok nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Anschließend das Omelett in mundgerechte Stücke schneiden und zum Beispiel mit süßer Chili-Sauce servieren.
Guten Appetit!
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